Dienstag, 25. März 2008
da hab ich extra das Fahrrad mit den Schutzblechen genommen und hab trotzdem Dreck am Mantel...
schon wieder Überminuten gemacht, aber im Schneesturm wollte ich auch nicht nach Hause fahren...
heut abend treff ich mich mit meinem Tandemspanier...
'der Weg des Lehrers' ist inzwischen ein feststehender Begriff in meinem Wortschatz...
'ausgemachter Idiot' auch...
hoffentlich ist bald Wochenende...
alpinweiss - 25. Mär, 17:05
Mittwoch, 19. März 2008
Ich glaube, der Hausbewohner schräg über mir ist Buddhist geworden. Man hört tagtäglich Gebetsmühlengeklapper, vermischt mit Zimbel-Einlagen, diverse andere sphärische Klänge und eine Menge Ommmms. Sicherlich wird er mir bald mit heiter entrücktem Gesichtsausdruck und in ein oranges Bettlaken geschlungen im Treppenhaus begegnen.
Für ihn – der Weg zur Erleuchtung. Für mich – der Weg zur gestörten Nachtruhe. Buddhisten haben zwar keine festgelegten Gebetszeiten, es ist aber wohl üblich, vor dem Verlassen des Hauses zu meditieren (was obige Geräusche mit einbezieht), und da er die Bürozeiten eines Bäckers hat, läuft dies meinem Schlafrhythmus entgegen.
Vielleicht ist er ein weiteres Opfer der globalen Wirtschaftskrise. Vom Äußeren her wirkt er ja wie ein Heilpraktiker / Club DJ (wobei nicht sicher ist, welches als Nebenjob zählt, aber eine interessante Kombination, nicht?), dies könnte allerdings nur Tarnung sein, um nicht gleich als Day Trader oder Private-Equity-Gesellschafter erkannt zu werden. Vielleicht sind Zimbeln der einzige Weg, um mit den Anforderungen einer rund-um-die-Uhr-erreichbar-Gesellschaft fertig zu werden.
Das Leben der Anderen. Immer wieder spannend.
alpinweiss - 19. Mär, 10:51
Dienstag, 18. März 2008
Alles weiss! Und ich hab gestern Abend beim montäglichen Telefonat mit Freundin M. noch gesagt, dass man ja bald wieder Röcke tragen kann.
alpinweiss - 18. Mär, 10:17
Montag, 17. März 2008
Man lebt in einer großen Stadt
und ist doch so allein.
Der Mann, nach dem man Sehnsucht hat,
scheint noch nicht da zu sein.
Man kennt ihn nicht, und kennt ihn doch genau,
man hat nur Angst, dass er vorüber geht.
alpinweiss - 17. Mär, 15:45
Freitag, 14. März 2008
Es ist gar nicht so einfach, als Bierverweigerer, Weinverweigerer, Halbvegetarier und Nichtraucher eine Party zu planen, auf der sich Biertrinker, Weintrinker, Vegetarier, Omnivoren, Allergiker und Raucher einfinden werden.
Was ich dabei rausgefunden habe: Bionade geht immer.
alpinweiss - 14. Mär, 11:12
Dienstag, 11. März 2008
Die CeBIT ist vorbei. Die 12 bis 17-Stundentage sind vorbei. Ich muß diesen Monat nicht mehr für den Job unterwegs sein. Ich kann jeden Tag einfach nur am Schreibtisch sitzen.
Ich muß einfach nur einatmen, ausatmen.
Für mein ganz persönliches Wohlbefinden habe ich heute einen wohlverdienten Urlaub gebucht. Im Sporthotel mit Wellness vom Feinsten. Yoga, Pilates, Vitalschlemmeressen, Sauna, türkisches Dampfbad und was weiß ich was noch. Es ist zwar noch einen Monat hin, aber jetzt kann ich mich vier Wochen lang drauf freuen. Und mein Spanisch braucht die Zeit für eine Grundrenovierung.
Es geht endlich ans Meer.
Vorfreude ist die schönste Freude.
alpinweiss - 11. Mär, 15:01
Mittwoch, 05. März 2008
Seit kurzem weiß ich, dass meine Großmutter nicht mehr lange zu leben hat. Sie ist ein wundervoller Mensch, und eine meiner schönsten Erinnerungen habe ich aufgeschrieben.
Meistens sprechen alte Leute über langweilige Dinge, die nur andere alte Leute interessieren. Sie beschreiben wortreich, wie groß ihre Nierensteine sind, zeigen auch gerne mal Operationsnarben, oder können endlos über die fünftägige Wettervorhersage reden, oder sogar die Vorzüge von Marken- im Gegensatz zu Discounterinkontinenzwindeln diskutieren.
Die Geschichten meiner Großmutter sind da anders.
Letzten Sonntag, beim Mittagessen anlässlich der Taufe meines neuen Neffen, während sie sich mit ihren Stäbchen gerade eine weitere Nem Ninh Hoag von der Vorspeisenplatte fischte, erzählte sie mir, dass ihre Vogelspinne, das Honigblümle, gestorben sei.
"Sie wurde immer lethargischer, und ich wusste nicht warum. Neulich lag sie dann zu einem Haarbällchen zusammengerollt im Terrarium, tot." Sie seufzte.
"Also rief ich in der Zoohandlung an, um herauszufinden, woran es ihr gefehlt haben könnte. Ich sagte ihnen, dass ich das Terrarium immer schön mit Wasser einnebelte, und dass ich jeden Tag drei oder vier Grashüpfer reinsetzte, damit das Honigblümle genug Nahrung in Reichweite hat und nicht hungert. Ich wollte nicht, dass sie sich um die nächste Mahlzeit sorgen musste." Sie tunkte ihre Rolle in Chilisoße und erzählte weiter.
"Aber der Mann von der Zoohandlung sagte, das wäre zwar gut gemeint, aber vollkommen falsch gewesen. Man soll nur ein oder zwei Heuschrecken pro Woche füttern, mehr als das würden zuviel Hektik verbreiten, weil mindestens eine immer auf der Flucht vor dem Feind in nächster Nähe ist, und das hätte das Honigblümle ganz schön gestresst.“
Meine Mutter unterdückte ein Grinsen. Sie wandte sich zu mir und sagte, "Im Grunde hat sie das Honigblümle mit einem Nervenzusammenbruch erledigt. Die ständig rumhüpfenden Heuschrecken haben das arme Tier so kirre gemacht, dass sie sich einfach zusammenrollte und starb."
Der Patenonkel meines Neffen und seine angetraute Ehefrau, beides langjährige Freunde meines Bruders, die neben uns saßen, folgten dem Gespräch mit immer größer werdenden Augen.
"Ich hatte nicht vor, sie umzubringen." verteidigte sich meine Großmutter. "Ich wusste es nicht besser. Ich glaube, wir werden ein neues Honigblümle finden müssen." Sie zuckte mit den Achseln.
Ich plinkerte ein paar Mal mit den Augen, als sie die Geschichte beendet hatte, unsicher, was ich dazu sagen sollte. Dann fing ich an zu lachen.
Meine Großmutter auch.
Dafür lieb ich sie.
alpinweiss - 5. Mär, 08:54
Dienstag, 04. März 2008
Wohl nur sehr wenige der wegen den vorgestellten Technologien angereisten Besucher bekamen Frau S. auf ihrem Messerundgang zu sehen. Das ist immer so, wenn sich der Tross aus Personen öffentlichen Interesses und Medienleuten durch die Gänge schiebt; Normalbürger können sich nur schwer vorstellen, dass solch dichtgedrängte Meuten von Menschen noch lauffähig sind. Wahrscheinlich ist das ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung von Fotografen und Kamerapersonen, unfallfrei draufhalten. So ein Event soll ja vor allem Bilder produzieren und Signale setzen - dafür tut sich eine Dame der Gesellschaft diese seltsame Tortur schon einmal an.
Folglich nutzten Frau S. und die Medien die Gelegenheit nach Kräften. Satte 127 ausgesuchte Porträts offerierten die Agenturen in den ersten zwei Stunden nach Beginn des Rundgangs. Und Frau S. diktierte den Journalisten vor Ort ein Feuerwerk geistreicher wie auch merklich spontaner Äußerungen in den Block:
"Ist es noch weit?"
"Können Sie mir mal erklären, wie das Ding hier funktioniert? Andersrumhalten? Ach so."
"Schick. Gibt’s das auch in Pink?"
alpinweiss - 4. Mär, 20:17