Von Zeit zu Zeit überfällt mich eine unerklärliche Angst vor Geistererscheinungen, die mir jeden Schlaf raubt. Ich komm mir dabei dann ziemlich absurd vor: Geister haben doch noch nicht mal Muskeln!

Ausgezeichnetes Essen, ausgezeichneter Wein und feinsinnige Gespräche, die den Islamischen Fundamentalismus, die jüngsten Anschläge mit Selbstbaubomben und streikende Lokführer ebenso behandelten wie die Frage, ob Krokodile wirklich rot-grün blind sind. Und wie man dies wissenschaftlich belegen könne. Es erinnerte mich daran, wie das Leben früher zu sein pflegte, als zehn Leute für ein Abendessen zusammenzubringen noch nicht eine Terminabsprache zwei Monate im Voraus, drei Babysitter und ein Logistik-Komitee erforderte.

Gefeiert wurde hier:



Und hier:



Weil draußen:

Bin ich schön? Wie Millionen anderer Frauen auch stelle ich mir immer wieder genau diese Frage, meistens freitagsabends. Seitdem ich allerdings die Ergebnisse des Fotoshootings vom Samstag gesehen habe, kann ich mir mit einem feinen Lächeln auf den Lippen eine aufbauende Antwort ins Ohr murmeln. Ich kann schön sein.

Wenn sie sich unbeobachtet fühlen, stehen die meisten Pferde nur auf dreien ihrer vier Hufe.

In meinem Tanzkurs bin ich jetzt eine Stufe aufgestiegen. Einerseits gut, ich möchte ja was lernen, andererseits weniger gut, weil sich der Pool der potentiellen Tanzpartner verkleinert. So hatte ich heute einen Kerl an der Backe (bildlich gesprochen, der ging mir nur bis zur Nasenspitze), der sich zwar redlich bemühte, aber einfach nur doof war.

Gut, es war auch nicht einer meiner allerbesten Tage, ich hatte wenig geschlafen und noch weniger gegessen, also war ich schon ganz dicht an Unterzuckerungssymptomen. Ich konnte meinen Füßen einfach nicht mehr begreiflich machen, was genau sie denn jetzt tun sollten, in diesem Moment. Dabei ist das Schönste, was Füße tun können, doch tanzen. Während meine unteren Extremitäten also nichts taten, war mein Gehirn auf der Schnellspur unterwegs. Ich konnte einfach nicht aufhören zu reden. Da tat mir mein Tanzpartner schon fast leid.

Das Leidtun hat sich aber ganz schnell in Bleibbloßwegvonmir verwandelt, nachdem er mir wiederum erzählte, dass er ja jeden Tag die Sonnenmeditation macht und dadurch für Frauen unwiderstehlich wird. Er hätte dann so eine animalische Ausstrahlung, er müsste sich nur hinstellen und die Weiblichkeit würde sich sofort vor seine Füße werfen. Hilfe! Als nächstes versuchte er doch tatsächlich, ein Date mit mir klarzumachen. Noch mal Hilfe!! Gut, dass ich für solche Fälle immer einen höflichen Standardabsagesatz parat habe. Nee, sorry, du, lass man stecken.

[Bildnachweis]

Sätze, die ich in Gegenwart meines Chefs besser ungesagt lassen sollte: "Ich glaube, ich muss mich am Wochenende mal wieder besinnungslos betrinken." Was muss er sich aber auch so anschleichen?