reales
Montag, 03. September 2007
K. hat sich den Bart abrasiert, und es ist seltsam, wie so eine kleine Sache so viel ändern kann. K. hat immer einen Bart gehabt. Ich erkenne ihn nicht als den Menschen wieder, mit dem ich zehn Jahre verbracht habe. Das Bild mir gegenüber stimmt nicht mit dem Bild in meinem Kopf überein. Es hilft. Es ist einfacher, anzunehmen, ich sitze hier mit einem alten Freund, den ich nach langer Zeit einmal wieder sehe. Das Zusammentreffen war schön, wir reden mehr miteinander, als jemals im letzten Jahr, auch weil es jetzt viel mehr zu erzählen gibt. Das Zusammentreffen war trübsinnig, weil ich nicht mehr die Hälfte eines Ganzen bin und ich mir als Ganzes noch nicht genug.
alpinweiss - 3. Sep, 23:57
Montag, 27. August 2007
Zwei Tage Berlin. Die meiste Zeit haben wir im Prenzlauer Berg verbracht, wundervolle kleine Klamottenläden mit schön ausgefallenen Sachen besucht, das ein oder andere Teil natürlich auch erworben und zwischendurch immer mal wieder bei einem Café oder in einer Eisdiele einen Zwischenstopp eingelegt. Der Prenzlauer Berg ist nämlich sehr günstig im Preisgefüge, und die Lokalitäten haben so wundervolle Namen wie "Lass uns Freunde bleiben", "kunst & Eis", "Meldestelle" oder, mein spezieller Favorit, "Ponyhof". So wie in Das Leben ist kein…
Am zweiten Tag habe ich dann auf mein Kulturprogramm bestanden, immerhin hatte ich ein Hotel direkt an der Museumsinsel ausgesucht. So bin ich dann interessiert durch die Skulpturensammlung im Bodemuseum gewandert und habe mir böse Blicke für mein FCUK Shirt eingefangen. Viele Leute scheinen eine schmutzige Fantasie zu haben. Und was macht man nach einer geballten Ladung Intellektualität um die Ohren? Genau. Chillen:
Das Leben kann so schön sein.
alpinweiss - 27. Aug, 15:41
Dienstag, 21. August 2007
Ein leiser, warmer Regen
fällt ohne Hast und Eile
schon seit so mancher Stunde.
Der kleine Gott des Sommers
hat Schutz gesucht am Stamme
der hochgewachsnen Eiche
und wartet dort gemütlich
im Schatten eines Astes.
Er freut sich an des Wassers
vergnügter Himmelsreise,
und immer, wenn die Winde,
aus ihrem Schlaf erwachend,
den Regen seitlich treiben,
versucht er, allen Tropfen
mit eleganten Schritten
und Sprüngen auszuweichen.
So tanzt er mit dem Regen,
bis sich einmal zu viele
der Tropfen auf ihn stürzen
und einer schließlich trifft.
Dann lacht er laut und schüttelt
das Wasser von sich nieder,
verbeugt sich tief, um damit
den Regen und die Winde
als Sieger dieser Runde
zu preisen und zu rühmen,
und schaut dann auf zum Himmel:
Das Regengrau der Wolken
zeigt keine blauen Stellen.
Der kleine Gott des Sommers
reibt sich vergnügt die Hände
und wartet auf die Böe,
die bald mit ihrem Wehen
den nächsten Tanz eröffnet.
alpinweiss - 21. Aug, 15:20
Freitag, 17. August 2007
Letzte Nacht kam ich beschwipst, aber noch ohne Sprachbeeinträchtigung nach Hause, setzte mich erstmal in die Küche und überlegte mir, was in meiner Wohnung denn jetzt noch an Essbarem vorhanden war. Innerhalb von zwei Minuten essbar sollte es sein, ich stell mich doch nicht mitten in der Nacht an die Mikrowelle. Also vermuckelte ich eine halbe Packung Vollkornflakes mit Früchten. Supergesunde, Herz und Darm stärkende und ballaststoffreiche Vollkornflakes. Man kann sich sicherlich vorstellen, wie zauberhaft ich mich gerade fühle. In einer Stunde muss ich mich auf den Weg zu meinen Neffen machen, die ich über’s Wochenende bespaße (Ich weiß! Man sollte mich für einen Orden vorschlagen!). Ich kann mir jetzt schon ausmalen, wie sich die Autofahrt gestalten wird. Kann man an zu vielen Ballaststoffen sterben? Ich meine, zum jetzigen Zeitpunkt ist das keine unmögliche Vorstellung.
Manchmal fühle ich mich, als würde ich in einer Seifenoper leben. Und in keiner von den guten, in der meine Haare immer fantastisch aussehen und ich Magnum den entscheidenden Hinweis zur Lösung eines komplizierten Falles liefern kann, wofür er mich zu einem Helikopterrundflug einlädt, und dann müssen wir notlanden und ich rette ihn noch vor einem Schlangenbiß…
Mmmm. Magnum.
alpinweiss - 17. Aug, 16:09
Donnerstag, 16. August 2007
Ich war gestern Abend tanzen, und die Person, die für den Grossteil des Abends meine Aufmerksamkeit geschenkt bekam, sagte zu mir: "Du bist schon recht durchgeknallt, aber Du bist so heiß." Bestes Kompliment aller Zeiten. Ernsthaft.
alpinweiss - 16. Aug, 10:55
Donnerstag, 09. August 2007
Das Leben ist ein Meister aus Absurdistan. Erst wirft es lange Schatten voraus, tickt dann meist nicht richtig und latscht schließlich mit schlammverkrusteten Tretern auf meinem frisch gebohnerten Echtholzlaminat herum. Die Frusttoleranz wächst: mit einem Erdbeerbecher?
alpinweiss - 9. Aug, 13:35
Montag, 06. August 2007
In der letzten Woche bin ich an vier von fünf Tagen zu spät zur Arbeit gekommen. Am fünften Tag war ich nur innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens an meinem Schreibtisch, weil es geregnet hat wie Sau und ich mich doch lieber mit dem Auto auf den Weg machte, das reduziert die Anfahrtszeit um die Hälfte. Bei Regen bin ich ein Weichei, dann fahr ich nicht Fahrrad. All dies, weil mein bis hierhin so verlässlicher Wecker den Geist aufgab (woher kommt bloß dieser Ausdruck?). Eigentlich hat nur das Netzteil den Geist aufgegeben, die Uhrzeit wurde ja noch angezeigt und geweckt hätte er auch noch, nur hat das Netzteil so laut gebrummt, dass ich nicht in den Schlaf gefunden habe, aus dem ich dann geweckt hätte werden müssen.
Vorgestern wurde ein neuer Wecker gekauft. Mit sechs Zentimeter hoher LED Anzeige, damit ich hornhautverkrümmtes Huhn die Zahlen auch mitten in der Nacht erkennen kann, wenn ich im Halbschlaf ein Auge aufblinzele. Wie Mondlicht fällt ihr Schein beruhigend auf mich hinab. Der Weckruf (die Bedienungsanleitung nennt ihn liebevoll Buzzer) ist unwiderstehlich, das morgendliche AufdenletztenDrückerloshetzen damit Vergangenheit.
Heute Morgen wurde ich um 6:55 Uhr kurz wach, die Zahlen leuchteten mir freundlich grün entgegen. "Schön," dachte ich, "eine halbe Stunde hab ich noch." Kuschelte mich in meine Schlafmulde und schlummerte wieder ein. Wenige Minuten später fiel der Strom aus.
alpinweiss - 6. Aug, 15:54
Sonntag, 05. August 2007
Samstagnacht bzw Sonntagmorgen und ich fahre ohne Licht am Fahrrad durch die finstere Stadt nach Hause. Meine Fahrradlampe ist weg. Ob ich sie irgendwo vergaß oder sie geklaut wurde, ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es im Loft Cocktails mit ordentlich Alkoholgehalt gibt und ich gegen eins eine kleine Lichtshoweinlage zum Besten gab, unter Beteiligung meiner Fahrradlampe und einiger zufällig anwesender Bäume.
Da hat mich mein schlechtes Fahrradkarma wieder eingeholt – Lampe futsch, schleifendes Schutzblech, origamimäßig in fast künstlerisch anmutende Winkel gefaltet (die alte Geschichte mit dem Blinden und seinem Stock) an meinem Winterfahrrad, der immer wiederkehrende Platten im Hinterrad meines Sommerfahrrades (sechs Tage zwischen der letzten Reparatur und dem nächsten Schnitt im Schlauch) – wird das denn nie zu Ende gehen?
alpinweiss - 5. Aug, 07:31
Freitag, 03. August 2007
1. Welches ist Dein liebstes Hobby?
Mein Auto.
2. Welches Hobby kostet am meisten Geld?
Mein Auto.
3. Ohne Rücksicht aufs Geld zu nehmen: Welches Hobby hättest Du am liebsten?
Weltumsegeln.
4. Was ist wohl das günstigste Hobby das es gibt?
Pfahlhocken.
5. Was ist das wohl aussergewöhnlichste Hobby das man haben kann?
Sporen, Fliegen und Schimmelpilze sammeln.
gimme5
alpinweiss - 3. Aug, 08:52
Mittwoch, 01. August 2007

Ich bin ja sonst nicht so für Fussball, aber gestern Abend hat richtig Spass gemacht. Ich sollte diese Saison öfter mal ins Stadion gehen.
alpinweiss - 1. Aug, 14:23